11 a Hoher Wasserstollen
Stollenname: „Hoher Wasserstollen“
Angeschlagen: 1689
Verlassen: 1766
Länge: 40 m Wasserstollen (Gesamtvortrieb 243 m)
Seehöhe: 1.114 m
1689 wurde der Hohe Wasserstollen, um den über dem Lipplesgraben – Stollen vermuteten Teil des Salzstockes untersuchen zu können, angeschlagen. Es war dies der höchste je am Ischler Salzberg aufgefahrene Stollen.
Der Hohe Wasserstollen wurde im sogenannten „Fleck“, am Fuße des Niederen Rosenkogels angeschlagen. Da derselbe aber zu hoch angelegt wurde, hat man das Salzgebirge, welches über den Lipplesgraben - Stollen nicht weit hinauf reicht, ganz überfahren. Er wurde daher seinem Zweck als Hoffnungsschlag auf Salz nicht gerecht und der Stollen bald dem Verfall Preis gegeben.
Hoher Wasserstollen, Grubenriss Michael Kefer, 1829, OÖ Landesarchiv
Die Hauptschachtricht stand anfangs im Schottergebirge, dann in Gips und Kalkstein, ihre Länge betrug insgesamt 204 Stabl (243,2 m).
1757 wurden 34 Stabl (40 m) der Hauptschachtricht wieder in befahrbaren Stand gebracht und zur Ausleitung der Tagwässer benützt. Da die angefahrenen Tagwässer unbedeutend waren und selbst bei starkem Regenwetter nicht anstiegen, wurde der Hohe Wasserstollen 1766 gänzlich verlassen und ab diesem Zeitpunkt dem Verfall preisgegeben.
Hoher Wasserstollen, Lage im Rutschgebiet, 1927, Archiv Salinen Austria
Hoher Wasserstollen, Rutschung, um 1930, Archiv Salinen Austria
Die genaue Lage des Hohen Wasserstollens lässt sich heute nicht mehr exakt feststellen, da es im gesamten Bereich infolge von Werksverbrüchen ab 1924 zu ausgedehnten Geländesetzungen und Rutschungen kam. Bis 1927 geriet eine Fläche von mehr als 9.500 m² in Bewegung. Davon betroffen war auch der Anschlagspunkt des Hohen Wasserstollens.
Verwendete Quellen:
Michael Kefer „Beschreibung und Erklärung der Haupt Karten k.k. Salzberg zu Ischel“, 1820, Transkription Thomas Nussbaumer, Stand 13.09.2016